4. Innovationsforum Mittelhessen: Volles Haus, konzentrierte Atmosphäre und viele gute Ideen
150 Teilnehmende und ein erlesenes Speaker-Feld präsentierten, referierten und diskutierten das diesjährige Motto des Innovationsforums: „Innovationsfähigkeit als Weg aus der Krise“. Die Veranstaltung fand in verschiedenen Panels, Diskussionsrunden und Workshops statt. Teilnehmende und Veranstaltende waren begeistert von Programm, Atmosphäre und Ergebnissen – engagiertes Netzwerken inklusive.
150 Teilnehmende und ein erlesenes Speaker-Feld präsentierten, referierten und diskutierten das diesjährige Motto des Innovationsforums: „Innovationsfähigkeit als Weg aus der Krise“. Die Veranstaltung fand in verschiedenen Panels, Diskussionsrunden und Workshops statt. Teilnehmende und Veranstaltende waren begeistert von Programm, Atmosphäre und Ergebnissen – engagiertes Netzwerken inklusive.
Krisen, Kriege, Katastrophen
Nicht nur in Mittelhessen steht die Wirtschaft vor großen Herausforderungen. Nach Corona kamen der Krieg und die Energiekrise. Gleichzeitig drängen Themen wie Digitalisierung, Lieferketten und Nachhaltigkeit nach schnellen und sicheren Lösungen. Das Innovationsforum platzierte sich in diesem Themenfeld, suchte nach Möglichkeiten und präsentierte erfolgreiche Ansätze, wie diese Aufgaben mit guten Ideen, innovativen Lösungen und gelungenen Kooperationen zu bewältigen sind. Die Relevanz des Themas zeigte sich auch im diversen Teilnehmerfeld das von Industrie zu Einzelhandel über Startups bis Hochschulangehörigen ein breites Spektrum bediente.
Innovationen neu denken
Manfred Wagner, OB Wetzlar und Aufsichtsratsvorsitzender des Mittehessen Vereins, eröffnete das Innovationsforum mit dem Wunsch, die gesamte Region durch Vernetzen zukunftssicher aufzustellen. Anschließend gab Dr. Thomas Ramge, Innovationsexperte der Bundesagentur für Sprunginnovationen einen kurzen Abriss über die Geschichte der Innovationen und warb für eine neue Innovationskultur: „Wir müssen Innovationen neu innovieren.“ Damit will er eine Kultur zwischen Unternehmen, Wissenschaft und staatlichen Stellen etablieren, die Sprunginnovationen gezielt fördert und damit radikal neue Ideen zum Nutzen aller Menschen forcieren.
Großes Potenzial in Mittelhessen
Diesen Gedanken griff Prof. Dr. Jochen Frey, Vizepräsident der THM in der ersten Talkrunde auf und erläuterte, dass es wichtig sei, ein Umfeld für Innovationen zu schaffen, um in mittelständischen Unternehmen beispielsweise die Themen KI (Künstliche Intelligenz), AR (Augmented Reality), Additive Fertigung und Digitalisierung in der Produktion voranzutreiben. Das setzt natürlich auch die Bereitschaft der Unternehmen voraus, sich zu vernetzen und neue Wege zu gehen. Er forderte: „Mehr Open Innovation statt Closed Shop.“ Gleichzeitig müssten Innovationen einfacher, schneller und besser aus den Hochschulen in die Wirtschaft kommen können. Dem stimmte Dr. Detlef Terzenbach, Spezialist für Start-ups und Innovation bei Hessen Trade & Invest zu und betonte, dass sich der Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen weiterentwickeln müsse, um nachhaltig wettbewerbsfähig, resilient und zukunftssicher zu werden.
Sprungkraft entwickeln, Standfestigkeit erhalten
Den zweiten Speaker Part eröffnete Manuela Engel-Dahan, Geschäftsführende Gesellschafterin bei Lock your World aus Bad Orb. Als Unternehmerin und Multi-Gründerin beschäftigt sie sich seit vielen Jahren auch mit Innovationen und gab persönliche Einblicke – in ihre Erfolge und Misserfolge. Ihr Credo: „Schafft die Angst ab und entwickelt aus Fehlern und Krisen neue Sprungkraft.". Dr. Eike Julia Muhr, Geschäftsführerin des international erfolgreichen Immobilien-Spezialisten THE FLAG, betrachtete das Thema Innovation aus einem anderen Blickwinkel und folgerte: „Gerade wir Familienunternehmen müssen lernen, in Krisen innovativ zu sein und neue Ideen schnell und agil umzusetzen.“ Christian Maassen, vom Beratungsunternehmen EcoVadis, hob in seiner Keynote auf das Thema sichere Lieferketten durch Nachhaltigkeit ab. Er erklärte, warum Unternehmen aus seiner Sicht zukünftig immer mehr auf ganzheitlich nachhaltige Lieferketten achten würden und welche Herausforderungen das insbesondere auch für Zulieferbetriebe bedeutet.
Nachhaltigkeit ist wichtiger Resilienzfaktor
In der zweiten, von Daniel Silberhorn (SLR) moderierten Diskussionsrunde, bestätigte Maximilian Peters, vom Kosmetikhersteller cosnova die Bedeutung der Nachhaltigkeit und betonte: „Nachhaltigkeit alleine verkauft nicht. Aber es zahlt sich definitiv aus, auf nachhaltige Lieferketten zu setzen, weil diese das Unternehmen resilienter machen.“ Rüdiger Senft, ebenfalls SLR, blickt auf mehr als 20 Jahre Nachhaltigkeit zurück und sieht mit dem neuen Lieferkettensorgfaltspflichtsgesetz sowie nationalen und internationalen Maßnahmen große Herausforderungen auf den Mittelstand zukommen: „Nachhaltigkeit ist viel mehr als Klimaschutz und eine große Chance für Unternehmen, wenn sie diese erkennen und sich frühzeitig engagieren.“
Energiewende braucht Sicherheit
Das dritte Panel beleuchtete, wie die Energiepreispolitik das Tagesgeschäft beeinflusst. Geleitet von Rechtsanwalt Christian Koch, KKP Wetzlar, berichtete Dr. Felix Heusler, Isabellenhütte Heusler und Präsident der IHK Lahn-Dill aus der Perspektive seines Unternehmens: „Die Explosion der Energiepreise im vergangenen Jahr war nicht vorherzusehen, wir mussten schnell und flexibel reagieren. Jetzt muss die Politik helfen, eine Perspektive zu schaffen.“ Dem pflichtete Oliver Wintzer, Geschäftsführer des Großhandels Eisen-Fischer bei und betonte „Unternehmen wie Endkunden brauchen Sicherheit, damit sie in die Energiewende investieren.“ Mario Simon, Geschäftsführer des Handwerkbetriebs Team Simon plädierte dafür, dass Bauen wieder subventioniert werden solle, damit sich die Menschen das auch wieder leisten könnten.
Drei Workshops für Teilnehmende
Nach kurzer Netzwerk- und Mittagspause konnten sich die Teilnehmenden in drei Workshops einwählen. Der erste, geleitet von Arndt Schieb, GAL Digital, und Dr. Ing. Philipp Rabenau, IHK Hessen innovativ stellten sich der Frage, ob ein Digitalisierungsnetzwerk als Resilienzfaktor funktionieren kann. Dr. Detlef Terzenbach, Hessen Trade and Invest und Sascha Gutzeit, Politik und Verwaltungswissenschaftler beim RKW Hessen bearbeiteten die Frage: „Nachhaltigkeit in meinem Unternehmen – was kommt da auf mich zu?“. Der dritte Workshop wurde von Wolfram Sauer, New Work SE (vormals Xing) geleitet und von Evelyn Korn, Vizepräsidentin für Universitätskultur an der Philipps-Universität Marburg sowie Johan Hacklin, Beratungsunternehmen Accenture begleitet. Dieser Workshop stellte sich der These: „Innovation braucht Aktion.“ Inhaltlich konnten die Workshops das Publikum voll überzeugen. So lobte beispielsweise ein Einzelhandelsvertreter die Kombination aus Fördermittelüberblick und die vermittelten Ansätze zu nachhaltigen Lieferketten, die er gleich morgen mit seinem Team angehen wolle.
Tolles Fazit, Fortsetzung folgt
Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen, zeigte sich sehr zufrieden und äußerst zuversichtlich, als er den offiziellen Teil der Veranstaltung um 14.45 Uhr beendete: „Wir sind stolz, so viele engagierte, motivierte und innovative Unternehmen in Mittelhessen zu haben und freuen uns, dass wir auch dieses Mal wieder so viele Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen hier begrüßen durften.“ Die Zusammenkunft vieler Disziplinen, die laut Dr. Thomas Ramge ein Startpunkt für Innovationen sei, ist tief in der DNA des Regionalmanagement verankert, so Ihle. „VertreterInnen von Unternehmen, Startups, aus der Hochschule – ob Studierende oder Lehrende oder andere interessierte Menschen wollen wir zusammenführen. Es braucht mehr Formate wie heute – wir stehen gerne dafür zur Verfügung.“ Darüber hinaus dankte er seinem Team rund um Benjamin Stuchly, das das Event hervorragend organisiert hatte und Bianca von der Au vom Medienpartner hrInfo, die gewohnt souverän moderierte und die Gäste sicher durch das Programm führte sowie dem Kinopolis Gießen und den vielen anderen Unterstützern, die einen großen Anteil am Erfolg dieser auch überregional einzigartigen Veranstaltung hatte.
Das Innovationsforum Mittelhessen ist Teil des Förderprojekts „Digitalisierung, Gründung, Innovation in Mittelhessen“ und wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
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