Salzkerne für hohle und komplexe Carbon-Bauteile
Cavicore aus Kassel bietet eine Innovation bei der Fertigung von komplexen Carbon-Bauteilen, wie sie in der Luft- und Raumfahrtbranche oder der Automobilindustrie zum Einsatz kommen: Dabei wird ein Salzkern als Platzhalter für innen liegende Hohlräume verwendet, um den wiederum die Carbonfasern gelegt oder gewickelt werden. Nach Fertigstellung des Bauteils kann der Platzhalter einfach mit Leitungswasser ausgewaschen werden.
Die Kerne aus Mineralsalz haben den Vorteil, dass sie außergewöhnlich temperaturbeständig, stabil und wasserlöslich sind. Auf teure Formwerkzeuge kann verzichtet werden, die Kerne werden rein mechanisch gefertigt. Sie bestehen außerdem aus natürlichem Salz, ganz ohne Zugabe von Bindemitteln. Dadurch sind sie umweltfreundlich und weisen eine hohe Recyclingfähigkeit auf. Sie eignen sich optimal für Kreislaufkonzepte und unterstützen damit nachhaltige Produktionsprozesse.
Wie entstand Cavicore?
Die drei Gründer Patricia Erhard, Daniel Schuster und Daniel Günther kennen sich von einem vorherigen Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Gemeinsam entwickelten sie die Idee der Salzkerne, um bislang bestehende Nachteile bei der Herstellung von Carbon-Bauteilen zu beheben: Konventionell werden beispielsweise zwei Halbschalen verklebt, wodurch zwangsweise eine Klebenaht entsteht, die einen potenziellen Schwachpunkt in der Struktur bildet. Für dieses Problem wollten die drei Gründer eine innovative Lösung finden und umsetzen.
„Es ist wichtig, sorgfältig zu überlegen, welches Know-how intern aufgebaut wird und an welchen Stellen eine Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern erfolgen sollte“, gibt Daniel als Tipp an andere Gründer weiter.
Wie hilft euch push!?
Das „push!“-Stipendium will Cavicore vor allem für die Technologie- und Materialentwicklung sowie für die Umsetzung von Prototypenprojekten verwenden. „Wir wollen außerdem unsere Technologie durch Patente schützen und die Entwicklung bis Ende 2024 abschließen“, sagt Daniel. Das „push!“-Stipendium unterstützt das Kasseler Start-up damit insbesondere in der Startphase und ermöglicht es den drei Gründern gleichzeitig, nachhaltige Prozesse zu etablieren und langfristig einen Mehrwert für ihre Kunden und die Umwelt zu schaffen. „Nordhessen ist für uns wirklich ein fruchtbarer Boden“, sagt Daniel. „Hier finden Start-ups vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung, zum Austausch, zur Unterstützung und zur Förderung von Innovationen.“